Über mich


Hallo liebe Leser_innen und willkommen auf meinem Blog.😊

Vor rund 28 Jahren bin ich als Stefan auf die Welt gekommen und habe die ersten gut 20 Jahre meines Lebens in der Ruhrpott-Kleinstadt Unna in einer alten Zechensiedlung gelebt. Aufgewachsen als mittlerer von drei Söhnen in der Obhut meiner lieben und tollen Eltern habe ich mich entschieden, nach dem Abitur ein Studium zu beginnen. Da es mich nach einem Tapetenwechsel lüstete, habe ich mich für den Bachelor of Science in Sozialwissenschaften an der Universität Trier entschieden. Mit zwischenzeitlichem einjährigen Erasmus-Zwischenstop an der Universität Wien war ich soweit gereift, den Master of Arts in Soziologie an der Universität Leipzig anzuschließen. Die Neugier nach dem Neuen und Unbekannten brachte mich dann während dieser Zeit wieder ins Ausland. Diesmal sollte es etwas weiter weggehen. Ich wollte nicht nur die kulturellen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland oder Österreich spüren. 😉 Also entschied ich mich, für zwei Semester an der Hankuk Universität of Foreign Studies (한국의대) in Seoul, Südkorea zu studieren. Eine sensationelle Erfahrung und der Schlüssel zu meiner aktuellen Entscheidung: Ein Jahr Freiwilligendienst in einem Straßenkinderprojekt in Puebla, Mexiko.

An meiner koreanischen Universität gab es zwei große Gruppen an Austauschstudierenden: die deutschen und die mexikanischen. Schnell entwickelten sich enge Freundschaften und mein eigenes Interesse an der mexikanische Kultur und die Lebensverhältnisse dort wurde immer größer. Die zweite Schlüsselkomponente waren meine Erlebnisse während einer Südost-Asien-Reise Anfang 2016, abseits der westlich geprägten Wohlstandsgesellschaften. Besonders prägend waren für mich die Eindrücke eines Slums in Manila. Auf der Mülldeponie „Smokey Mountain“ angesiedelt leben Menschen ausgeschlossen von der Gesellschaft in improvisierten und selbstgebauten Häusern, zwischen Abfällen und ohne fließendes Trinkwasser. Umso beeindruckender war für mich der Lebensmut, die Freude und Energie, die diese Bewohner ausstrahlen. Allen voran die Jugendlichen und Kinder, die ohne Berührungsängste auf mich zukamen, mich an den Händen hielten und mit überschwänglicher Begeisterung mit mir spielten. Hier wurde mir bewusst, wie lebensfroh Kinder trotz der besonders schwierigen Lebensumstände sein können. Seitdem habe ich mir zum Ziel gesetzt, mich für eine bessere Zukunft von benachteiligten Kindern einzusetzen.

Die großen ökonomischen Ungleichverteilungen in Mexiko führen zu enormen Chancenungleichheiten in der Gesellschaft. Besonders Kinder und Jugendliche, die aus sehr schwierigen familiären Verhältnissen kommen oder sogar auf der Straße aufwachsen, sind hart betroffen. Ihnen fehlen wichtige Bezugspersonen, sie bedienen sich zweifelhafter Vorbilder, die einen negativen Einfluss auf ihre Entwicklung haben und blicken daher einer sehr schwierigen Zukunft entgegen. Als Bezugsperson vor Ort möchte ich beim Straßenkinderprojekte JUCONI meinen Anteil dazu beitragen, jungen Menschen in scheinbar aussichtslosen Situationen bessere Zukunftschancen zu verschaffen und mehr Lebensfreude zu verleihen.
 
Ich habe mich dazu entschieden, über meine Erlebnisse und das Jahr 2017/2018 in Mexiko zu bloggen, um mich auch bei allen Spender_innen zu bedanken. Dabei möchte ich nicht nur über Ausflüge berichten und Bilder posten. Vielmehr werde ich meine Erfahrungen als Volontär bei JUCONI schildern und meine Gefühle in dieser für mich neuen Umgebung zum Ausdruck bringen. Insgesamt möchte ich dies alles natürlich auch ein wenig kritisch sozialwissenschaftlich beäugen – liegt ja auch nicht ganz fern, wenn man laut akademischer Laufbahn in der Soziologie seine Berufung gefunden hat. Das Ganze wird natürlich auch nicht ohne den Stefan-Humor auskommen, den ihr ja alle so abgöttisch liebt und sonst vermissen würdet. 😉

Insgesamt will ich mit dem Blog so meine Gedanken festhalten und euch an meinen Erlebnissen, dem Projekt und der mexikanischen Kultur ein Stück weit teilhaben lassen. Ich hoffe, ich werde genügend Zeit und Durchhaltevermögen für dieses Vorhaben aufbringen. Feedback, Meinungen und Kommentare zum Geschriebenen sind unbedingt erwünscht und werden mich unheimlich motivieren, dies umzusetzen. Viel Spaß beim Lesen. 😊